Roland RD-88

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RD-Sound und die herausragende Spielbarkeit in einem leichten, kompakten und erschwinglicheren... mehr
Roland RD-88

RD-Sound und die herausragende Spielbarkeit in einem leichten, kompakten und erschwinglicheren Instrument.

Der gleichmäßige, zuverlässige Tastenanschlag, der sich niemals steif oder schwammig anfühlt, spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg der Roland RD-Pianos.
Jedes Stage Piano steht und fällt mit seinen authentischen, charakterstarken Sounds. Das RD-88 baut auf einem reichhaltigen Erbe auf und beinhaltet neu entwickelte SuperNATURAL-Pianos und E-Pianos, die mit wenigen Reglerdrehungen zwischen perlend und körnig variieren. Eine sorgfältig zusammengestellte Auswahl akustischer und elektronischer Sounds aus der umfangreichen Roland-Historie sorgt für zusätzliche Vielfalt und basiert auf derselben Soundengine wie unsere Flaggschiff-Synthesizer.

Features:

Tastatur:
88 Tasten PHA-4 mit Druckpunktsimulation und Ivory Feel Oberflächen
Tonerzeugung:
ZEN-Core
Sounds:
über 3000 u.a. SuperNATURAL Piano, -E.Piano
Parts:
3 mit je eigenem EQ
Tones Scene:
400
Effekte:
3 Multi- und 3 System-Effekte, 90 Typen inkl. Master Compressor und EQ
Andere Funktionen:
Rhythm Pattern, Song Player, MIDI Master Keyboard und DAW Control
Spielhilfen:
2 zuweisbare Handräder, 8 Control Knöpfe und Master Volume Knopf, Mikrofon- und Line-Eingang
Anschlüsse:
Damper Pedal, 2 zuweisbare Pedale, Ausgang (L/MONO, R), Kopfhörer
Verstärkersystem:
12 cm x 2 und 2 cm x 2 Hochtöner, 6 W x 2
Display:
Graphic LCD 128 x 64 dots
Externe Speicherung:
USB-Stick
MIDI:
Out
USB to Host:
Anschluß zum COMPUTER (USB MIDI und AUDIO)
Maße:
BxTxH
Gewicht:
13,5 kg

Lieferumfang:

RD-88, Netzteil, Quick-Start Guide





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Kundenbewertungen für "Roland RD-88"
06.10.2021

Vielseitiges Gerät mit minimalen Schwachpunkten

Diese Bewertung entstand nach einem Tag Beschäftigung mit dem Instrument, ich gehe also nicht im Detail auf alle Funktionen und Sounds ein, hierzu gibt es unzählige Youtube-Videos. Ich habe mir das RD-88 gekauft, um drei für mich wichtige Funktionen abzudecken:
1.: Zu 60% der Zeit benutze ich das Gerät als Masterkeyboard für mein Homestudio.
2.: Zu 35% der Zeit benutze ich es zum Üben zuhause.
3.: Zu 5% der Zeit (aktuell 0% *seufz*) für Liveauftritte, wobei ich primär Sänger bin und seltener mal bei Trauungen selbst Klavier spiele.
Aus diesen Gründen waren für mich folgende Features wichtig:
Ad 1.:
- Gute Einstellbarkeit der Anschlagsdynamik (hier hat das Korg SP-170, das ich bisher in dieser Funktion verwendet habe leider erhebliche Schwächen, es lässt sich um's Verrecken nicht so einstellen, dass Velocity-Werte von über 80 erzeugt werden, auch wenn man wie ein Irrer auf die Tastatur hämmert). Das RD-88 ist im Gegensatz dazu hier in den Einstellungen Light und Super Light (mit moderatem Velocity-Offset) sehr gut nutzbar. Die optimale Einstellung ist ein Wenig Fummelkram und führt wahrscheinlich dazu, dass man den eingebauten Pianosound nicht mehr über die komplette Dynamik-Range sinnvoll spielen kann (dieser funktioniert mit der werksseitigen Medium-Einstellung für mich am Besten), aber dafür legt man sich dann eben ein Preset mit der entsprechenden Einstellung an, das man im Masterkeyboard-Betrieb verwendet und gut is'. Eine unabhängige Justage der Velocity für die externe Midi-Ausgabe hätte ich dennoch bevorzugt. Das ist aber auf hohem Niveau gemeckert.
- Umfassende Midi-Funktionalität. Die meisten E-Pianos haben keine Mod- und Pitchwheels und sind auch ansonsten eher dürftig mit Kontrollelementen ausgestattet, die sich für Midi-CCs eignen. Hier punktet das RD-88 durch die Wheels, die midifizierbaren (und haptisch sehr angenehmen) Potis und die Möglichkeit, neben dem Sustain-Pedal auch noch zwei weitere Pedale anzuschließen, und zwar entweder Schalter/Toggles oder sogar Expression-Pedale für weitere CCs. Wer regelmäßig mit Orchesterlibraries arbeitet, deren Dynamik bspw. per CC11 gesteuert wird, versteht, warum mir dieses Feature wichtig war und wesentlich zur Kaufentscheidung beigetragen hat.
- Einen einzigen echten Minuspunkt muss ich im Bereich Midi dann aber doch vergeben, eigentlich würde ich bei einem so durchdachten und flexiblen Instrument erwarten, dass die Tastatur auch Aftertouch kann, dieses Feature fehlt aber überraschenderweise. Mit der ansonsten umfangreichen Ausstattung an physikalischen Kontrollelementen ist das zwar zu verschmerzen, wäre aber trotzdem auf meiner Feature-Wunschliste gewesen.
- Im Zusammenhang mit dem Einsatz im Homestudio ist noch zu erwähnen, dass das RD-88 mit 15,7cm verhältnismäßig hoch baut. Hier hatte ich am Anfang ziemliches Muffensausen, ob das Gerät in meinen Tastaturauszug passt (Zaor Miza 88). Die angegebenen 15,7cm Höhe beinhalten aber nicht nur die Höhe des Gehäuses, sondern tatsächlich die Höhe von den Gummifüßchen bis Oberkante Potis, so dass im 16 cm hohen Auszugsfach meines Schreibtischs gerade noch ein gekräuseltes Achselhaar dazwischen passt, man den Auszug mit dem Keyboard aber noch ohne Schleifgeräusche bewegen kann.
Das bringt uns zu Punkt 2, dem Einsatz beim Spielen zuhause:
- Hier war mir tatsächlich wichtig, dass das Gerät eingebaute Lautsprecher hat, damit ich auch ohne Computer und externe Studiomonitore das Gerät einfach anschalten und spielen kann. Der Sound ist durch die Aufstellung auf dem Schreibtisch ein Kompromiss (Downfiring Basslautsprecher), aber mit dem internen EQ kann man schnell mit ein wenig Bass nachwürzen und einen ansprechenden Sound bekommen. Beim Anspielen auf einem normalen Keyboardständer stellte das allerdings kein Problem dar.
- Der Piano-Sound ist exzellent, die mit der ZenCore Technologie erzeugten Pianoklänge inklusive modellierter Saitenresonanzen vermitteln ein sehr plastisches und dynamisches Spielgefühl (hier sind allerdings meine Ausführungen über die Anschlagdynamik von weiter oben zu beachten). Die weiteren Sounds habe ich noch gar nicht alle im Detail durchgehört, aber auch bei den Streicher- und Orgelsounds gab es zumindest beim schnellen Durchskippen erwartungsgemäß keine Totalausfälle.
- Die Tastatur hat einen leichten Druckpunkt im unteren Drittel des Tastenwegs, ein Feature, was den wertigen Eindruck der Tastatur unterstützt (wenn sie doch nur Aftertouch könnte :) ). Das Spielgefühl ist über jeden Zweifel erhaben. Yamaha-Tastaturen mögen schneller repetieren, die Tastatur des RD-88 fühlt sich aber komfortabel und präzise an.
Ad 3.:
- Im Livebetrieb konnte ich das RD-88 aus nachvollziehbaren Gründen noch nicht ausprobieren, hier erwarte ich aber keinerlei Probleme. Das Design des RD-88 war durchaus Teil der Kaufentscheidung, denn in einer ähnlichen Preisklasse gibt es Geräte von Casio, die meine fast diametralen Anforderungen "Exzellentes Masterkeyboard aber mit eingebauten Lautsprechern" erfüllen, allerdings in einem Design und einer Haptik die ich, auch wenn es überheblich klingen mag, bei einem Gala-Job nicht (sichtbar) auf die Bühne stellen würde. Die etwas höhere Bauform schlägt sich nicht merklich in Gewicht nieder, das Instrument ist ohne Probleme allein transportier- und auf-/abbaubar.
- Nettes Feature: Die eingebauten Lautsprecher lassen sich über einen dedizierten Button auf der Bedienoberfläche ein- und ausschalten, so dass man das Gerät live ohne Probleme in verschiedene Monitoring-Situationen integrieren kann, für den ganz kleinen Rahmen reichen vielleicht die eingebauten Speaker als Monitor oder Kleinst-P.A., hat man ein fettes Setup mit In-Ears, schaltet man die Lautsprecher aus und erzeugt keinen zusätzlichen unnötigen Sound auf der Bühne.
Ansonsten:
- Das RD-88 verfügt sogar über ein class-compliant USB-Audio Interface. Standardmäßig wird beim Anstöpseln an den PC allerdings nur die USB-Midi-Funktionalität aktiviert, will man USB-Audio nutzen, muss man im RD-88 System-Menu den Treiber wechseln. Dann allerdings funktioniert es einwandfrei, in diesem Fall wird der Sound aus dem Rechner über die eingebauten Lautsprecher des RD-88 wiedergeben, die Sinnhaftigkeit dieser Anwendung sei mal dahin gestellt. Prinzipiell als "schmale Lösung für unterwegs" mit Laptop vorstellbar, wird es doch schwierig, das RD-88 in einem Laptoprucksack unterzukriegen. Möchte man hingegen etwas mit den internen Sounds des RD-88 einspielen, lässt sich die andere Richtung des Audiodatenaustauschs natürlich hervorragend nutzen, man muss dafür allerdings in der DAW natürlich das RD-88 Audiointerface auswählen und für die nachfolgende Bearbeitung wieder auf das eigentliche Audiointerface umstellen, mit dem man seine Studiomonitore/Kopfhörer beschickt. Leider gibt es nur per ASIO4All die Möglichkeit, beides gleichzeitig zu benutzen, was aber auch von Stabilitäts- und Latenzproblemen geplagt ist. Wer das RD-88 nicht ständig als Soundlieferanten für live eingespielte Keyboard-Tracks benutzt, für den ist diese Diskussion aber ohnehin ein Nebenkriegsschauplatz ohne Relevanz und die Möglichkeit, dies nach alter Väter Sitte über die gewöhnlichen Klinken-Outputs des RD-88 zu machen, bleibt ja ohnehin unbenommen. Kleiner Einschub an dieser Stelle? Wer wohl bei Korg für die Entscheidung verantwortlich war, die Line-Ausgänge beim SP-170 als *Obacht* MINIKLINKE auszulegen? Solche Spirenzchen gibt es beim RD-88 selbstverständlich nicht.
Fazit:
Wenn man mit meinem etwas speziellen "Hybrid"-Anforderungsprofil auf den Markt schaut, ist das RD-88 in der Preisklasse um 1.000,- € (Stand Oktober 2021) mithin alternativlos. Andere Instrumente haben entweder keine eingebauten Lautsprecher oder nicht die von mir gewünschten Kontrollelemente. Mein persönliches Highlight an Absurdität sind hier ja E-Pianos mit Pitchbend (da verdreht selbst John Cage die Augen) aber ohne Modwheel...
Wie gut wenn dann, wie hier, die einzige valide Option ein mehr als brauchbares Gerät ist, das viel für's Geld bietet und für mich persönlich nur in ein paar Spezialdisziplinen (Aftertouch/Midi velocity Einstellung) noch etwas Luft nach oben hat. Letzte kleine Kritikpunkte, die in der Summe die 10er-Wertung verhindern: Für das Editieren von Settings und das Wechseln zwischen den Sounds, hätte ich ein Jog-Wheel anstelle der Cursor- und "inc/dec"-Tasten bevorzugt und für ein etwas größeres Display wäre auf der Oberseite auch noch Platz gewesen. Insbesondere weil das Gerät doch eine überdurchschnittliche Einstellbarkeit, damit aber auch eine gewisse Menütiefe- und -breite bietet, finde ich die "User-Experience" hier noch verbesserungsfähig. Vielleicht gibt es ja in der nächsten Gerätegeneration mal ein Mittelding zwischen dem kleinen Monochromdisplay mit Buttonbedienung im Stile der frühen 80er und den schreiend bunten Touch-Displays aus dem Hause eines japanischen Herstellers von Digitaluhren (okay, genug mit dem Casio-Diss...).
Bis dahin erfreue ich mich am in jeder Hinsicht signifikanten Upgrade zu meiner bisherigen instrumentalen Situation. Für meine Anwendung sind die meisten tiefer vergrabenen Menüpunkte ohnehin "set and forget", so dass mich die etwas fummelige Bedienung in den Menus nicht stört. Für den Livebetrieb wesentliche Parameter sind sehr gut direkt über einzelne Taster und die sahnig laufenden Potis erreichbar. Wie schon weiter oben geschrieben, empfinde ich selbst meine Kritikpunkte als Gemecker auf durchweg hohem Niveau und empfehle das RD-88 guten Gewissens allen, die ein kompaktes eierlegendes Wollmilchkeyboard suchen, was sich im Spielraum zwischen Digitalpiano, Masterkeyboard und Workstation wohlfühlt und dabei kein allzu großes Loch in die Kasse reißt.

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